Der kulturell wichtige Durbar-Platz im Zentrum Kathmandus - ein Unesco-Weltkulturerbe - sei nicht mehr wiederzuerkennen. Über Twitter wurden erste Bilder geschickt, auf denen nur noch Holzhaufen zu sehen sind, wo einst historische Gebäude standen. Der neunstöckige Dharahara-Turm sei in sich zusammengestürzt.
Auch der einzige internationale Flughafen in Kathmandu sei geschlossen worden. Alle Flüge würden ins indische Neu-Delhi umgeleitet, sagte ein Polizist. Derzeit ist die Hauptsaison für Bergsteiger, die auf die höchsten Berge der Welt klettern.
Bundespräsident Joachim Gauck hat sich infolge des Unglücks tief erschüttert gezeigt. "Mit großer Bestürzung habe ich von der verheerenden Erdbebenkatastrophe in Nepal erfahren, die so viele Menschenleben gekostet und so großen Schaden auch am kulturellen Erbe Ihres Landes angerichtet hat", schrieb Gauck nach Angaben des Bundespräsidialamts an seinen nepalesischen Amtskollegen Ram Baran Yadav. "Ich spreche Ihnen und den Angehörigen der Opfer auch im Namen meiner Landsleute meine tief empfundene Anteilnahme aus." Deutschland stehe in dieser schweren Zeit an Nepals Seite.
Kathmandu hat die internationale Gemeinschaft um humanitäre Hilfe gebeten. In Deutschland bereiten sich unterdessen erste Helfer für einen Einsatz im Himalaya vor. "Wir stehen in den Startlöchern", sagte Richard van Hazebrouck, Pressesprecher des Technischen Hilfswerks in Bonn. Für solche Fälle habe das THW auch eine Schnelleinsatz-Einheit. Noch liege aber kein offizielles internationales Hilfeersuchen vor. Vermutlich seien in dem besonders betroffenen Nepal auch die örtlichen Regierungsstrukturen von dem Beben betroffen. Weil viele Menschen in sehr instabilen Häusern lebten, könnte das Erdbeben für die Region weiterhin schlimme Folgen haben.
Auch Russland will etwa 50 Rettungskräfte sowie Technik in die Katastrophenregion schicken. Die Helfer seien startklar und hätten große Erfahrung in Erdbebengebieten, teilte das Zivilschutzministerium in Moskau mit. Kremlchef Wladimir Putin sprach seinem Amtskollegen sowie den Menschen in Nepal sein tiefes Mitgefühl angesichts der "menschlichen Opfer und schweren Zerstörungen" a