Das ganze Ausmaß der Zerstörung war zuerst noch nicht abzusehen, weil viele abgelegene Dörfer zunächst nicht erreicht wurden. Der Erdstoß am Samstag zerstörte zahlreiche alte Häuser sowie Weltkulturerbe- und Pilgerstätten. Die Bewohner von Kathmandu trauen sich nicht in ihre Häuser zurück, weil zahlreiche Nachbeben die Region weiter erschüttern.
Nepal hat den Notstand in den betroffenen Gebieten ausgerufen, in denen 6,6 Millionen Menschen leben. Die Krankenhäuser und Leichenhäuser seien überfüllt, Blutkonserven und Medikamente gingen zur Neige, erklärten die Vereinten Nationen. Die Stromversorgung könnte lange ausfallen, da das Erdbeben die Wasserkraftwerke beschädigt hat, von denen Nepal fast all seinen Strom bezieht.
Koordiniert wird die Hilfe für Nepal vom UN-Büro zur Nothilfe-Koordinierung (OCHA). Hilfsflugzeuge aus aller Welt erreichten die Hauptstadt Kathmandu mit Gütern wie Nahrungsmitteln, Medikamenten und Kommunikationsgeräten. Der Flughafen war laut Polizei am Wochenende nur vorübergehend für Linienflüge offen - die Landebahn wurde wegen der Nachbeben immer wieder geschlossen. Deswegen sitzen zahlreiche Touristen in Nepal fest. Derzeit ist dort Hauptsaison für Bergsteiger und Wanderer.