Nepal im Ausnahmezustand: Helfer können Opfer nicht erreichen

Starke Nachbeben erschüttern Himalaya-Region

Die Zahl der Toten nach dem Himalaya-Erdbeben ist auf mehr als 5.400 gestiegen. Tausende Verletzte würden behandelt, sagte Laxmi Dhakal vom nepalesischen Innenministerium. Es wird befürchtet, dass die Zahl der Toten weiter steigen wird. Die internationale Hilfe kommt schleppend voran, weil die Infrastruktur in dem armen Land komplett zusammengebrochen ist. Die EU hat eine Soforthilfe in Höhe von drei Millionen Euro zugesagt.

Nepal Erdbeben Internationale Hilfe

Nepal Erdbeben Internationale Hilfe

Das ganze Ausmaß der Zerstörung war zuerst noch nicht abzusehen, weil viele abgelegene Dörfer zunächst nicht erreicht wurden. Der Erdstoß am Samstag zerstörte zahlreiche alte Häuser sowie Weltkulturerbe- und Pilgerstätten. Die Bewohner von Kathmandu trauen sich nicht in ihre Häuser zurück, weil zahlreiche Nachbeben die Region weiter erschüttern.

Nepal hat den Notstand in den betroffenen Gebieten ausgerufen, in denen 6,6 Millionen Menschen leben. Die Krankenhäuser und Leichenhäuser seien überfüllt, Blutkonserven und Medikamente gingen zur Neige, erklärten die Vereinten Nationen. Die Stromversorgung könnte lange ausfallen, da das Erdbeben die Wasserkraftwerke beschädigt hat, von denen Nepal fast all seinen Strom bezieht.

Koordiniert wird die Hilfe für Nepal vom UN-Büro zur Nothilfe-Koordinierung (OCHA). Hilfsflugzeuge aus aller Welt erreichten die Hauptstadt Kathmandu mit Gütern wie Nahrungsmitteln, Medikamenten und Kommunikationsgeräten. Der Flughafen war laut Polizei am Wochenende nur vorübergehend für Linienflüge offen - die Landebahn wurde wegen der Nachbeben immer wieder geschlossen. Deswegen sitzen zahlreiche Touristen in Nepal fest. Derzeit ist dort Hauptsaison für Bergsteiger und Wanderer.

"Wir haben weder Essen noch Kleidung"

Das Epizentrum des Bebens lag etwa 80 Kilometer westlich von Kathmandu. Dort lägen die Dörfer direkt an großen Berghängen und die Häuser bestünden aus einfachen Stein- und Felskonstruktionen, sagte Matt Darwas von der Hilfsorganisation World Vision. "Viele dieser Dörfer sind nur mit Geländewagen und zu Fuß erreichbar, manche Stunden oder sogar Tagesmärsche von der Hauptstraße entfernt."

Das Dorf Barmak, unter dem das Epizentrum des Bebens lag, sei fast vollständig zerstört, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Augenzeugen berichten, dass Helfer an vielen Orten mit bloßen Händen nach Überlebenden graben. "Ich habe meine Angehörigen und alle meine Nachbarn verloren", sagte eine Frau aus dem Ort Jaybageshwari einem örtlichen Radiosender. "Kann jemand, der überlebt hat, uns helfen? Wir haben weder Essen noch Kleidung. Alles ist weg."

Nepals Regierungschef Sushil Koirala bat "ausländische Freunde" um Hilfe und Unterstützung. Hilfsorganisationen riefen die Menschen in Deutschland zum Spenden auf. Care etwa plant, bis zu 75.000 Menschen mit Notunterkünften, Nahrungsmitteln, Wasserreinigungstabletten und dem Bau von Latrinen zu unterstützen. Das Deutsche Medikamentenhilfswerk action medeor packt Verbands- und Nahtmaterialien, chirurgisches Besteck, Schmerzmittel, Antibiotika und Spritzen für seine Partner. Augenzeugen berichteten, vielfach hätten die Menschen nur noch Kekse und Trockenfrüchte übrig.

Hilfsorganisationen fürchten, dass bald auch das Wasser und die Medikamente ausgehen. Auch die Ärzte sind an vielen Orten bereits überlastet. "Unter den Toten sind viele Kinder", sagte Doktor Pratab Narayan aus dem Teaching-Krankenhaus. "Wir sind völlig überwältigt von der Zahl an Menschen."

Angesichts der katastrophalen Situation in Nepal und der großen Anzahl von hilfsbedürftigen Erdbebenopfern hat 'RTL - Wir helfen Kindern' eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Mit seinen Partnern in der Katastrophenhilfe, dem Deutschen Medikamentenhilfswerk action medeor und Carits International, soll vor Ort schnell und unbürokratisch Soforthilfe geleistet werden.

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Stichwort: Nepal

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