'RTL – Wir helfen Kindern'-Pate Dieter Nuhr: "Ihre Hilfe kann die Welt verändern!"

"RTL - Wir helfen Kindern"-Pate Dieter Nuhr besucht eine Kindertagesstätte von SOS Kinderderdöfer weltweit in El Alto, Bolivien.

"RTL - Wir helfen Kindern"-Pate Dieter Nuhr besucht eine Kindertagesstätte von SOS Kinderderdöfer weltweit in El Alto, Bolivien.

"Zeit für Freunde oder zum Spielen habe ich nicht." Was Eliane (14) über ihren Alltag im bolivianischen El Alto berichtet, erschüttert 'RTL – Wir helfen Kindern'-Pate Dieter Nuhr. Wenn die 14-Jährige nicht gerade ihre Mutter bei der Arbeit hilft, kümmert sie sich um ihre sechs Geschwister. Elianes Mutter Aurelia ist alleinerziehend und verfügt über keinerlei Schulbildung: Sie kann weder lesen noch schreiben. Mit ihrer Arbeit als Wäscherin hält sie die Familie gerade so über Wasser. Der gewalttätige Vater hat die Familie traumatisiert zurückgelassen und zahlt keinen Unterhalt – das Geld reicht hinten und vorne nicht. Die achtköpfige Familie lebt in einem neun Quadratmeter großen Zimmer. Das einzige Bett wird geteilt, das Dach ist undicht, im Winter pfeift bei Minusgraden der Wind durch die undichten Lehmwände. Dazu kommt die ständige Angst, dass der Vermieter die Familie vor die Tür setzt. "Mein größter Wunsch ist es, dass meine Kinder die Schule beenden können, damit es ihnen einmal besser geht", erzählt Aurelia unter Tränen. Dieter Nuhr ist erschüttert: "Das sind Zustände, die eigentlich untragbar sind. Gott sei Dank gibt es die 'SOS-Kinderdörfer' und 'RTL – Wir helfen Kindern', die hier in zahlreichen Einzelfällen Hilfe leisten können! Das ist hier von enormer Bedeutung, teilweise lebenswichtig!"

Ein ähnliches Bild bietet sich Dieter Nuhr bei seinem Besuch bei Noli (35). Während der Kabarettist mit den Kindern spielt, erzählt Noli ihm von ihrem Alltag: Als Straßenverkäuferin verdient die Mutter von fünf Kindern durchschnittlich umgerechnet 2,20 Euro am Tag und ist dabei auf die Unterstützung ihrer ältesten Tochter angewiesen. "Ich muss meiner Mutter helfen, damit die Familie etwas zu essen hat. Aber ich wäre lieber bei meinen Geschwistern", berichtet Maria (15). Die meiste Zeit des Tages sind die jüngeren Kinder deswegen unbeaufsichtigt zuhause, fühlen sich verlassen und haben Angst. "Acht bis zehn Stunden sind die Kinder alleine: Das ist nicht nur schlecht für ihre Entwicklung, sondern auch gefährlich", so Dieter Nuhr. Oft kommt es zu Unfällen, z.B. wenn die Kleinen sich an scharfen Gegenständen verletzen oder sich beim Versuch eine eigene Mahlzeit zuzubereiten verbrühen. "Ich mache mir ständig Sorgen, denn ich kann nicht für meine Kinder da sein", gibt Noli zu. "Und trotz der vielen Arbeit bleibt am Ende nichts übrig, und ich kann meine Kinder nicht zur Schule schicken. Es bricht mir das Herz."

Diesen Teufelskreis aus einer mangelnden Schulbildung, fehlenden beruflichen Qualifikationen und einem daraus resultierenden geringen Haushaltseinkommen will Dieter Nuhr gemeinsam mit 'RTL – Wir helfen Kindern' und 'SOS Kinderdörfer weltweit' durchbrechen. Mit dem Geld aus dem diesjährigen RTL-Spendenmarathon, der am 24. und 25. November 2016 stattfindet, sollen in den sozialen Brennpunkten La Paz und El Alto drei Ausbildungszentren für Eltern entstehen. Hier können Mütter wie Aurelia und Noli psychosoziale Fördermaßnahmen, wie z.B. individuelles Coaching und Gruppengespräche in Anspruch nehmen und erhalten berufliche Schulungen, um eine selbstständige Erwerbstätigkeit zu erlernen. Durch die Einbindung der Zentren in die städtischen Kindertagesstätten ist darüber hinaus die Betreuung der Kinder in dieser Zeit gewährleistet. "Was die Kinder in den Betreuungszentren lernen, geben sie auch an ihre Kinder weiter. Wenn wir nur einer Familie geholfen haben, helfen wir in der nächsten Generation bereits fünf bis sieben Familien“, ist sich Dieter Nuhr sicher. "Das ist keine Kleinigkeit. Das verändert die Welt. Bitte helfen Sie uns dabei und spenden Sie für die Familien in Bolivien."

Hintergrundinformationen

Bis 1985 noch Vorort von La Paz, gehört El Alto heute zu den am schnellsten wachsenden und gleichzeitig ärmsten Städten der Welt. Etwa 50 Prozent der knapp 850.000 Einwohner ist 19 Jahre alt oder jünger, nur 18 Prozent ist älter als 39 Jahre. Seit sich die Elendsviertel der wesentlich wohlhabenderen Regierungsstadt La Paz hierher verlagert haben, lebt mehr als 70 Prozent der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Die meisten Wohnviertel verfügen weder über einen Wasser- noch über einen Stromanschluss. Fast jedes zweite Kind unter 14 Jahren ist gezwungen, einer Arbeit nachzugehen. Viele Mütter sind alleinerziehend: Die Kinder werden während ihrer Arbeitszeiten oftmals ganze Tage und Nächte alleine und schutzlos in den Bretterbuden ihres Zuhauses zurückgelassen. Neben einer allgemeinen körperlichen und seelischen Vernachlässigung der Kinder, gehören Alkohol, Schläge und Vergewaltigungen oft zum Alltag. Das monatliche Haushaltseinkommen vieler benachteiligter Familien liegt bei weniger als 120 Euro und reicht kaum aus, um die Grundbedürfnisse zu decken. Eine der Hauptursachen dafür ist das niedrige Bildungsniveau – nur 15 Prozent der Mütter und Väter verfügen über einen Sekundarschulabschluss – und den fehlenden beruflichen Qualifikationen. 

Die SOS-Kinderdörfer weltweit

Die SOS-Kinderdörfer sind eine unabhängige soziale Entwicklungsorganisation, die 1949 gegründet wurde. Heute sind die SOS-Kinderdörfer in 134 Ländern mit über 2300 Projekten aktiv. Dazu gehören SOS-Kinderdörfer, in denen Kinder, die nicht mehr bei ihrer Familie leben können oder keine mehr haben, ein neues Zuhause finden, aber auch Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Jugendwohngemeinschaften sowie Ausbildungsstätten für Jugendliche und Erwachsene. Die SOS-Kinderdörfer weltweit unterstützen bedürftige Familien bei ihrem Neuanfang mit individuellen Lösungen. Falls Nothilfe bei Katastrophen geleistet wird, geht diese stets in einen langfristigen Wiederaufbau und Entwicklung für Gemeinden über. Bei allen Programmen geht es darum, dass Kinder und Jugendliche nicht nur akute Krisen überstehen, sondern dass sie traumatische Erfahrungen überwinden. Der Einsatz für Kinder in aller Welt beruht auf drei Schritten: Kinder vor unmittelbarer Gefährdung zu bewahren, Kindern mit Hilfe stabiler Beziehungen wieder Vertrauen in sich selbst und andere zu geben und Kindern Bildung in Kindergarten, Schule und Ausbildungsstätten zu ermöglichen.

Bildung ist für die SOS-Kinderdörfer weltweit der Weg, Perspektiven für das eigene Leben zu eröffnen und den Teufelskreis der Armut zu durchbrechen. Jedes Kind, das sein Leben selbstbestimmt führen kann, ist ein Beitrag zur Entwicklungshilfe, denn Bildung hat nicht nur Einfluss auf das Kind selbst, sondern auch auf die Umgebung, in der es lebt und später arbeiten wird.

"Nur ein Kind, das sich angenommen fühlt und Anteil haben darf an seiner Umwelt" ,so Wilfried Vyslozil, Vorstandsvorsitzender der SOS-Kinderdörfer weltweit, "wird sich selbst und andere annehmen und seinen Weg gehen. Dieses Konzept verfolgen die SOS-Kinderdörfer mit großer Erfahrung und mit großem Erfolg seit über 60 Jahren."

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