Anschauen und helfen: Reportage 'Endstation Müll' 14.5., 11.00 Uhr, n-tv

'RTL – Wir helfen Kindern' unterstützt die Arbeit von Pater Heinz Kulüke.

"Es gibt keine Hoffnung mehr, aber wir geben nicht auf." Mit diesen Worten von Pater Heinz Kulüke endet eine aktuelle RTL-Reportage, die vom himmelschreienden Elend tausender bitter armer Menschen auf der philippinischen Insel Cebu erzählt. Es sind bewegende Geschichten über Familien, die gezwungen sind, auf riesigen Mülldeponien zu hausen und vom Abfall zu überleben. Im Film von Andreas Kuno Richter und Christian Büttner kommt die 19-jährige Roselyn Bacalla zu Wort. Ihre winzige Hütte, komplett aus Müll errichtet, bietet kaum Platz für die Eltern und die 13 Geschwister. Alle sammeln Plastikflaschen, um wenigstens ein paar Cent zu bekommen.

Der 59-jährige Steyler Missionar Heinz Kulüke hat Roselyns Familie letztes Weihnachten auf der Deponie besucht. Der Philosophieprofessor kam vor gut einem Vierteljahrhundert nach Cebu-City an die San Carlos Universität. Damals wurde der Deutsche aufmerksam auf die schier ausweglose Situation der Menschen am Rande der Millionenstadt. Er besuchte sie und lebte bei ihnen. Seit dieser Zeit tut er alles, damit Familien wie die von Roselyn nicht mehr wie Müll behandelt werden. Heute ist Pater Heinz Kulüke Chef von weltweit 6.000 Missionaren.

Obwohl sich sein Büro in Rom befindet, ist er immer unterwegs. Zwischen Weihnachten und Neujahr begleitete ihn das Filmteam nicht nur auf die Müllhalden, denn der Missionar aus dem Emsland kümmert sich genauso engagiert um die Straßenkinder und um die Mädchen und Frauen, die im Rotlichtbezirk zum Sex gezwungen werden. Unfassbare Ausbeutung und Menschenhandel machen Sextourismus überhaupt möglich. Bis weit in die Nacht hinein, bemüht sich Heinz Kulüke mit seinen Ordensleuten in Cebu, den ausgebeuteten Mädchen, oft Minderjährige noch, zu helfen. "Ich gehe nach Hause und habe die Wut auf die Sextouristen, die die benutzen. Ich habe die Wut auf die Bordellbesitzer, die die verkaufen. Ich habe die Wut auf das System, das das erlaubt. Schlaflose Nächte."

Die 28-jährige Juliet wurde mit 12 Jahren von einem deutschen 60-jährigen Mann missbraucht. Sie bekam ein Kind. Der Mann hat sie sitzen gelassen. Heute lebt Juliet auf einer der vier Mülldeponien auf der Insel Cebu. Heiligabend ist ihr sechstes Kind, das Mädchen Princess Angel, tot geboren worden. Pater Heinz Kulüke sagt: "Für mich heißt heute Mission - Einsatz für Wahrheit und Gerechtigkeit. Die Frage stellt sich immer wieder neu für mich: wieso sind diese Menschen arm, wieso müssen sie so leben, wie sie leben? Das ist menschengemachtes Leid. Das kann sich auch von Menschen ändern lassen. Und deshalb bin ich hier."

Längst hat der Missionar viele Verbündete weltweit, auch in Cebu. Seine vielen sozialen Projekte tragen sichtbare Früchte. So unterrichtet im 'Balay Samaritano', dem Haus des Guten Samariters, der 22-jährige Raffy Sanchéz als Lehrer ehemalige Straßenkinder. Er selbst ist als Kind und als Jugendlicher ohne Obdach aufgewachsen. Raffy sammelte im Müll Plastikflaschen und finanzierte sich so selbst den Schulunterricht, der auf den Philippinen bis zu 70 Euro im Jahr kostet. Und Raffy half so auch den Eltern. Dann traf er den deutschen Missionar, den in Cebu alle einfach nur Pater Heinz nennen: "Als ich Pater Heinz getroffen habe, hat sich alles verändert. Von diesem Tag an habe ich viel mehr gearbeitet, weil ich, wie Pater Heinz, auch anderen Menschen helfen möchte. Er hat mich inspiriert."

Endstation Müll. Verloren zwischen Abfall und Sextourismus. Es ist ein trauriger Film. Doch die Geschichten von Roselyn, Juliet und Raffy geben Mut und – obwohl sie so weit entfernt leben – haben sie auch etwas mit uns zu tun. Im Januar besuchte Papst Franziskus die Philippinen. Achtzig Prozent der Bevölkerung sind katholisch. Über Roselyn, Juliet und Raffy, also über die Menschen am Rand der Gesellschaft, sagte der Papst auf seiner Philippinenreise: "Diese Menschen sind Opfer der Wegwerfkultur. Wir neigen dazu uns daran zu gewöhnen." Und er klagte: "Heute wird nicht nur Papier weggeworfen. Es werden Menschen weg geworfen."

Der RTL-Film ist in der Weihnachtszeit entstanden, in jenen Tagen, in der – wie überall in der Welt – ein wahrer Kaufrausch den Großstadtalltag bestimmt hat. Pater Heinz bemerkte dazu: "Wir wechseln alles aus. Wir konsumieren ja alles. Menschen, Dinge. Wir brauchen etwas im Leben, was wir nicht konsumieren können. Unser Gewissen können wir nicht konsumieren. Das kommt wieder."

'Endstation Müll - Verloren zwischen Abfall und Sextourismus' am 14.5. 11.00 Uhr, n-tv Ein Film von Andreas Kuno Richter & Christian Büttner

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