Im Verlauf dieser Entwicklung brechen die gefährdeten Kinder in der Regel im Alter zwischen 12 und 15 Jahren den Schulbesuch ab. Zwischen dem Abbruch der Schule und der Hilfe, z.B. durch eine Entgiftung mit anschließender stationärer Kurzzeittherapie, vergehen im Durchschnitt zwei Jahre.
Das Projekt "Schule schenken" setzt hier ein, denn der Lebens- und Lernort Schule für Kinder aus Suchtfamilien bietet die besten Chancen auf eine umfassende, nachhaltige und frühe Intervention. Nach der Entgiftung und mit Aufnahme in die Therapie gehen die Kinder und Jugendlichen wieder zur Schule und holen den versäumten Schulstoff nach. Dafür müssen Lehrer, Sozialpädagogen und Therapeuten sehr eng zusammenarbeiten. Aber auch für die Schüler, die in der staatlichen Regelschule durch ihren Suchtstatus auffallen, bietet der Wechsel in die geplante Ganztagsschule eine reale Chance. Schließlich stellt auch für die Kleinsten der Kleinen, für die Grundschüler aus Suchtfamilien, die Einschulung in eine derartige Schule eine bisher noch nicht existierende Möglichkeit auf eine sehr frühe und gezielte Förderung dar.