Hintergrund „Mother and Child“: Medizinisches Modul zur schnellen Hilfe für Kinder und Familien in Katastrophenfällen
I.S.A.R. Germany leistet Hilfe, sowohl national als auch international, um Leben zu retten. Nach (Natur-)Katastrophen können speziell auf den Bedarf ausgerichtete Soforthilfe-Teams innerhalb von sechs Stunden nach der Katastrophe und Erhalt der Hilfsanforderung an die hilfesuchenden Organisationen oder Stellen des betroffenen Staates entsendet werden. Diese Soforthilfeteams sind zum einen das UN-zertifizierte Search-and-Rescue-Team (Suche-und-Rettung mit Suchhunden, technischer Ortung, Bergung, Logistik, Medizin, Management) und das WHO zertifizierte medizinische Team. Beide Einheiten können zusammen oder auch getrennt voneinander entsandt werden. Die mehr als 15-jährige Erfahrung nach Naturkatstrophen, z.B. nach dem Erdbeben in Haiti im Jahr 2010, zeigen, dass die meisten medizinischen Teams eingesetzt werden, um aus den Trümmern geborgene Überlebende mit deren speziellen Verletzungsmustern zu versorgen. Aber insbesondere für schwangere Frauen, Neugeborene und Kleinkinder wird bis auf sehr wenige Ausnahmen keine medizinische Behandlung in solchen Krisensituationen angeboten. Für eine solche Patientengruppe bedarf es einer speziellen Ausstattung, speziell ausgebildetem Personal und darauf abgestimmte Medikamente. Ebenfalls wird Babynahrung für die Neugeborenen-Versorgung nach der Akut-Lage mitgeführt, denn Mütter, die selbst gesundheitlich angeschlagen sind, können oftmals ihre Neugeborenen und Kleinkinder nicht (ausreichend) füttern.
Hiervon ausgehend soll ein spezielles medizinisches Modul – bestehend aus speziell ausgebildetem Personal und speziell zusammen gestelltem Equipment – entwickelt werden, welches es künftig ermöglicht, auch diesen Personen besonders innerhalb weniger Stunden nach einer (Natur)-Katastrophe zu helfen. Das Modul „Mother and Child“ soll je nach Anforderung und Bedarf des von der Katastrophe betroffenen Lands entweder zusammen mit den bereits bestehenden Soforteinsatzteams (Search-and-Rescue/Medical) oder auch alleine entsandt werden können. Hierzu muss eine autarke Logistik angeschafft werden. Die Größe des Teams ist je nach Bedarf skalierbar von zehn bis 30 Personen. Das Modul kann zwischen zehn bis maximal 30 Tagen durch das ehrenamtlich arbeitende Personal betrieben werden und soll aus Fachleuten, darunter Kinderärzten, Fachärzten, Anästhesisten, Gynäkologen, Hebammen und Pflegefachpersonal, bestehen, um die medizinischen Strukturen in den ersten Stunden/Wochen nach der Katastrophe zu verstärken oder sicherzustellen. Im Anschluss werden das Equipment, die Patienten, die Patientendaten und die aufgebauten Strukturen an nachfolgende Rettungsorganisationen bzw. an einheimische Ärzte übergeben, um eine Nachhaltigkeit zu gewährleisten.