Model Toni Garrn engagiert sich als Projektpatin von "RTL - Wir helfen Kindern" für den Bau einer Grundschule in Amuna Village im Distrikt Yumbe im Westen Ugandas. Alle Fotos: RTL/Nitanga Tchandrou

„Ich wünsche mir für meine Kinder, dass sie anders als ich, die Schule beenden und ihre Träume verwirklichen können.“ Mit diesem bewegenden Wunsch begrüßt Amana (25), Mutter von vier Kindern, Topmodel Toni Garrn in Amuna Village im Distrikt Yumbe im Westen Ugandas. Amana musste mit 18 die Schule abbrechen und in eine polygame Ehe einwilligen, weil ihre Mutter die Schulgebühren für neun Kinder nicht zahlen konnte. Heute kümmert sie sich allein um die Familie, bewirtschaftet ein kleines Stück Land und verdient pro Ernte umgerechnet nur etwa 24 Euro. Tag für Tag kämpft sie dafür, dass ihre Kinder eine bessere Zukunft haben. Ein harter Kampf: Die finanziellen Mittel reichen oft nur für das Nötigste, Geld für Bildung gehört meist nicht dazu.
Toni Garrn, die dieses Mal auch als Projektpatin der „Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e.V.“ nach Uganda gereist ist, kennt seit vielen Jahren die Situation vor Ort. „Die Besuche hier sind für mich das Schönste an meiner Arbeit. Ich reise durch Afrika seitdem ich 18 bin. Mir liegen die Menschen, die Kinder so sehr am Herzen. Mich für sie einzusetzen ist Teil meines Lebens, das fühlt sich nicht nach Engagement oder Job an, das bin einfach ich. Wenn ich nicht berühmt wäre, würde ich genau das Gleiche machen“, erzählt Toni Garrn, die mit ihrer eigenen Stiftung, der Toni Garrn Foundation, verschiedene Bildungs- und Gesundheitsprojekte in Subsahara Afrika unterstützt. „Ich kenne die Menschen, die Projekte sehr gut und vertraue ihrer Arbeit. Mir ist wichtig zu wissen, dass die Mütter und Kinder wirklich davon profitieren – hier ist es eine Grundschule, die dringend benötigt wird.“
Yumbe gilt als eine der am meisten vernachlässigten Regionen Ugandas, kaum eine Familie kann den Schulbesuch der Kinder finanzieren. Aktuell gibt es in Amuna Village einen Kindergarten. Eine weiterführende Schule nicht. „Ohne ein Gebäude kann hier nicht unterrichtet werden – unter einem Baum in der Regenzeit, das ist gefährlich und unmöglich“, betont Toni Garrn. Eine Schule ist zudem weit mehr als ein Gebäude. „Schule bedeutet immer ein sicherer Ort – zum Lernen, zum Essen und um Kind sein zu dürfen“, erklärt die 33-Jährige. „Für viele Mädchen ist es der einzige Ort, an dem es einmal um sie selbst geht. Hier müssen sie nicht auf ihre Geschwister aufpassen oder der Mutter helfen. Hier dürfen sie lernen und einfach sie selbst sein.“
Zu Bildung gehört für Toni Garrn auch dazu, dass die Mädchen erfahren, welche Rechte sie haben: „Nirgendwo steht geschrieben, dass du mit 14 verheiratet werden musst und viele Kinder bekommen sollst. Die jungen Frauen müssen wissen und verinnerlichen, dass Familienplanung möglich ist, dass sie weiter zur Schule gehen und ein eigenes Business starten können. Im besten Fall lernen sie lesen und schreiben, schließen die Schule ab und führen ein selbstbestimmtes Leben!“

Toni Garrn setzt sich dafür ein, dass insbesondere Mädchen in Uganda ein selbstbestimmtes Leben führen können. Foto: RTL/Nitanga Tchandrou
Daher will die „Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e.V.“ gemeinsam mit der Toni Garrn Foundation in Amuna Village nicht nur eine dringend benötigte Grundschule für rund 350 Kinder errichten. Die Kinder sollen dort auch jeden Tag eine warme Mahlzeit erhalten und von gut ausgebildeten Lehrkräften unterrichtet werden, deren Gehälter gesichert sind. Zudem soll ein Bildungs- und Förderzentrum entstehen, das bis zu 150 Frauen und Mädchen jährlich berufliche Qualifizierungsprogramme und wirtschaftliche Perspektiven ermöglicht.
Damit diese Vision Wirklichkeit wird, wird Toni Garrn beim 30. RTL-Spendenmarathon im November 2025 die Zuschauerinnen und Zuschauer bitten dieses Projekt zu unterstützen: „Jedes Kind auf der Welt hat das Recht auf Bildung und eine tägliche Mahlzeit. Bitte unterstützen Sie uns dabei, Amanas Traum wahr werden zu lassen – damit ihre Kinder und alle anderen in Amuna Village Zugang zu Bildung bekommen. Ich verspreche Ihnen: Ihre Spende kommt an. Diese Schule wird viele Leben verändern!“
Hintergrund
Uganda ist ein Vielvölkerstaat, bestehend aus über 65 ethnischen Gruppen. Viele Menschen leben unterhalb der Armutsgrenze, insbesondere in ländlichen Regionen. Herausforderungen bleiben unter anderem die hohe Jugendarbeitslosigkeit sowie erhebliche Defizite in der Infrastruktur.
Yumbe liegt etwa 560 km nordwestlich von Ugandas Hauptstadt Kampala, nahe der Grenze zum Südsudan. Die Region wird oft als eine der am meisten vernachlässigten Gegenden Ugandas wahrgenommen. Wirtschaftlich ist Yumbe stark von der Subsistenzlandwirtschaft geprägt, wobei Maniok, Sorghumhirse und Mais die Hauptanbauprodukte sind. Wo Zugang zu Wasser besteht, wachsen auch weitere Gemüse- und Obstsorten. Allerdings ist das Wasserversorgungssystem unzureichend ausgebaut – weniger als 50 Prozent der Menschen haben Zugang zu Brunnen oder sauberen Wasserquellen.
Uganda gehört zu den Ländern mit der jüngsten Bevölkerung weltweit. Von den 45 Millionen Einwohnern sind knapp 20 Millionen im schulpflichtigen Alter. Trotz des hohen Anteils junger Menschen bleibt der Schulbesuch eine Herausforderung. In der West-Nile-Region sind die Zahlen alarmierend: 35 Prozent der Kinder im Grundschulalter besuchen keine Schule – das sind knapp 250.000 Kinder. Die Sekundarschulabschlussquote liegt bei nur 5,4 Prozent. Ganze 25 Prozent dieser Altersgruppe haben nie eine Schule besucht, und 30 Prozent können nicht lesen und schreiben. Viele Jugendliche haben aufgrund fehlender Bildungschancen kaum Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt. Zudem spielen frühzeitige Heiraten eine Rolle: Fast 50.000 Kinder in West Nile (im Alter zwischen 10 und 17 Jahren) sind bereits in einer Ehe, was ihre Bildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten drastisch einschränkt.
Die West-Nile-Region steht vor gewaltigen Herausforderungen in der Bildung: Eine hohe Anzahl von Kindern ohne Schulzugang, eine niedrige Abschlussquote und eine schwierige wirtschaftliche Lage führen zu einem Kreislauf aus Armut und Perspektivlosigkeit. Projekte, die den Zugang zu Bildung verbessern, insbesondere für Mädchen, Jugendliche und marginalisierte Gruppen, sind entscheidend, um langfristig positive Veränderungen in der Region zu bewirken.
Gemeinsam mit AWID (Action for Women in Development) setzt sich die Toni Garrn Foundation in Yumbe dafür ein, den Kreislauf der Armut, insbesondere für Frauen und Mädchen, nachhaltig zu durchbrechen. Frauen sind häufig wirtschaftlich abhängig, spielen jedoch eine entscheidende Rolle bei der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Familien. Eine gebildete Frau wird immer darauf bestehen, dass ihre Kinder ebenfalls Zugang zu formaler Schulbildung erhalten.

Die Förderung von Frauen und Mädchen ist eines der wichtigsten Ziele der Förderprojekte der Toni Garrn Foundation. Denn Frauen spielen eine entscheidende Rolle bei der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrere Familien. Foto: RTL/Nitanga Tchandrou
Mit den Spenden, die beim RTL-Spendenmarathon 2025 zusammenkommen, sollen weitere essenzielle Maßnahmen realisiert werden. Dazu gehört die Erweiterung der Infrastruktur durch den Bau und die Einrichtung einer Primary School sowie eines Verwaltungsgebäudes. Ein wichtiger Bestandteil des Projekts beinhaltet zudem den Bau eines Bildungs- und Förderungszentrums, das Frauen und Schulabgängerinnen durch Berufsbildungs- und Qualifizierungsprogramme eine berufliche Perspektive bietet. Zusätzlich wird der Toilettenbereich erweitert und ein Grundstück für Farmland erworben, das sowohl der Schule als auch dem Ausbildungszentrum zugutekommt. Diese Maßnahmen legen die Grundlage für nachhaltige Bildung, wirtschaftliche Unabhängigkeit und bessere Zukunftschancen in Yumbe.
Das Projekt in Yumbe schafft direkte und nachhaltige Veränderungen für Frauen, Mädchen und ihre Familien. Ca. 350 Kinder werden jährlich Zugang zu frühkindlicher und schulischer Bildung erhalten, während bis zu 150 Frauen und Mädchen ab 15 Jahren pro Jahr durch berufliche Qualifizierungsprogramme wirtschaftliche Perspektiven entwickeln.
Toni Garrn Foundation
Die Toni Garrn Foundation (TGF) wurde 2016 gegründet, um Bildungsinitiativen für Mädchen in Subsahara-Afrika zu fördern, mit dem Ziel, junge Frauen zu stärken und so auch ihre Familien und lokalen Gemeinschaften nachhaltig zu unterstützen.
Im Laufe der Jahre hat sich der Fokus der Stiftung über reine Bildungsförderung hinaus erweitert und bietet heute ein umfassenderes, individuell zugeschnittenes Unterstützungspaket für Partnerorganisationen aus Subsahara-Afrika. Die Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen im Globalen Süden umfasst unter anderem Erwachsenenbildung, Gesundheitsversorgung, den Aufbau sicherer Unterkünfte sowie Maßnahmen zur mentalen und körperlichen Gesundheit.
Ein besonderes Merkmal der Toni Garrn Foundation ist die enge und direkte Zusammenarbeit vor Ort. Durch ihre langjährige Erfahrung in Subsahara-Afrika, eine starke Präsenz in den Projektländern und den täglichen Austausch mit den Partnerorganisationen baut die Stiftung eine verlässliche Brücke für wirkungsvolle und nachhaltige Kooperationen.