Wolfgang Bahro und der „Uferpark – Gute Zeiten, wilde Zeiten“-Cast sammeln für das Projekt „Skaten statt Ritalin“, das Kinder mit ADHS-Diagnose oder Verhaltensauffälligkeiten unterstützt. Foto: RTL / Markus Nass
In der neuen RTL+ und TOGGO-Serie „Uferpark – Gute Zeiten, wilde Zeiten“, produziert von UFA Serial Drama, dreht sich alles ums Skateboardfahren. Mit dabei: GZSZ-Bösewicht Wolfgang Bahro, der als Jo Gerner die Kult-Serie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ seit der Folge 185 und seit über 30 Jahren prägt. Jetzt setzt sich der Schauspieler als Projektpate von „RTL – Wir helfen Kindern“ gemeinsam mit dem Cast von „Uferpark“ für Kinder, die von der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) betroffen sind, ein. Meist wird bei ADHS zur Bekämpfung der Symptome das umstrittene Medikament Ritalin verordnet. Das bringt oft jedoch starke Nebenwirkungen und die Gefahr einer psychischen Anhängigkeit mit sich. „Skaten statt Ritalin“ heißt das erfolgreiche Projekt von Skate-Legende Titus Dittmann, selbst ADHS-Patient. Regelmäßiges Skateboardfahren hilft jungen ADHS-Patienten nachweislich. „Im Schnitt gehen die klassischen ADHS-Symptome um 40 bis 60 Prozent zurück. Wir haben das Aggressionsverhalten der Kinder um 60 Prozent verringern können“, erklärt Titus Dittmann Wolfgang Bahro bei einem Besuch in einem Skatepark in Berlin. „Eltern kommen auf mich zu und sagen: ‚Mein Kind kann endlich wieder konzentriert seine Hausaufgaben machen.‘“ Der Grund für den Erfolg des Projekts liegt nicht nur in der sportlichen Aktivität, sondern auch in dem selbstbestimmten Lernen der Kinder. Titus Dittmann: „Sie entscheiden aus sich selbst heraus, was sie auf dem Board erreichen wollen. Das ist ihre eigene Motivation und das anschließende Erfolgserlebnis wirkt! Das gibt ihnen Selbstvertrauen, das macht sie stark!“
Oliver Noack, Vorstand vom skate-aid e.V. aus Essen, der dieses Projekt in Berlin ins Rollen gebracht hat, ergänzt: „Es geht auch um das Lernen des Hinfallens und des Wieder-Aufstehens. Hier bei dem Projekt erleben wir die Eltern, die nach der Diagnose ADHS ihres Kindes auch wieder aufstehen, wenn sie sehen, wie ihre Kinder stärker und selbstbewusster werden.“
Beim RTL-Spendenmarathon am 21.11. wird Wolfgang Bahro gemeinsam mit anderen „Uferpark“-Schauspielern live im Studio sein und die Zuschauer bitten, das „Skaten statt Ritalin“-Projekt von Titus Dittmann und seinem Verein skate-aid-international e.V. zu unterstützen: „Wir brauchen mehr Skate-Workshops für Kinder mit ADHS! Helfen Sie uns dabei!“
Mit den gesammelten Spenden soll das begleitete pädagogische und regelmäßige Skate-Projekt ausgebaut werden, sodass rund 100 Kinder pro Woche davon profitieren. Dadurch wird ihre Aufmerksamkeits- und Konzentrationsleistung gefördert, das Selbstwertgefühl durch individuelle Erfolgsgefühle sowie auch die eigene Körperwahrnehmung verbessert. Auch die Kreativität und die Auseinandersetzung der persönlichen Wertevorstellungen durch einen vollständig regelfreien Sport werden gefördert. Durch die kostenfreie Bereitstellung von Skateboards, Schonern und Helmen wird der Benachteiligung wirtschaftlich benachteiligter Kinder entgegengewirkt.
Wolfgang Bahro und der „Uferpark – Gute Zeiten, wilde Zeiten“-Cast sammeln für das Projekt „Skaten statt Ritalin“, das Kinder mit ADHS-Diagnose oder Verhaltensauffälligkeiten unterstützt. Foto: RTL / Markus Nass
Hintergrund: „Skaten statt Ritalin“
ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung), eine Störung der neuronalen Entwicklung, ist die am häufigsten diagnostizierte psychiatrische Erkrankung im Kindes- und Jugendalter. Insgesamt kann man jedoch davon ausgehen, dass rund 500.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland von ADHS betroffen sind. Jungen sind dabei gegenüber Mädchen insgesamt etwa 4-mal häufiger betroffen. Bei etwa 60% der Betroffenen bleiben wesentliche Symptome der ADHS auch im Erwachsenenalter bestehen.
Charakteristisch für ADHS sind die drei Hauptsymptome: Hyperaktivität (übersteigerter Bewegungsdrang), Unaufmerksamkeit (gestörte Konzentrationsfähigkeit) und Impulsivität (unüberlegtes Handeln, ohne über die Konsequenzen des Handelns nachzudenken).
Das ADHS-Syndrom hat erhebliche Auswirkungen auf kognitive, soziale sowie schulische Entwicklungen der Betroffenen. Zudem stellt das ADHS eine Herausforderung für das soziale Umfeld dar, besonders für die engste Familie. Darüber hinaus erfahren Betroffene ein erhöhtes Risiko für weitere psychische Störungen sowie diverse Gesundheitsgefährdungen. Besonders im Kontext der Schule und der sozialen Kontakte leiden Betroffene unter großen Schwierigkeiten in der Gestaltung ihrer sozialen Kontakte, aber auch unter falscher negativer Bewertung ihrer Fähigkeiten und Ressourcen, weshalb Betroffene oftmals trotz uneingeschränkter Intelligenz Förderschulen besuchen und im späteren Verlauf des Lebens negative Einflüsse hinsichtlich des Berufslebens erfahren.
Die Wichtigkeit von Sport und Bewegung für die Entwicklung von Kindern mit und ohne ADHS ist bekannt und für klassische Sportarten wie Fußball bereits nachgewiesen.
Das Projekt „Skaten statt Ritalin“ richtet sich speziell an Kinder im Alter von 6 bis 15 Jahren mit einer ADHS-Diagnose und/oder diagnostizierten Verhaltensauffälligkeiten. Es definiert sich als Ergänzung (und in seltenen Fällen als Alternative) zu pharmakologischen Therapien.
Ein Forschungsprojekt der Universität Münster (Arbeitsbereich Bewegungswissenschaft) hat die Ergebnisse des Projektes „Skaten statt Ritalin“ wissenschaftlich ausgewertet. Ziel der Studie war die Untersuchung des Einflusses eines Skateboard-Workshops auf die Bereiche Motorik, Kognition und Symptomatik bei Kindern mit ADHS. Es war außerdem Ziel, den Kindern Freude am Skateboarden und sportlicher Aktivität im Allgemeinen zu vermitteln, ihre Frustrationstoleranz und Aufmerksamkeitsspanne zu erhöhen und ihnen zu einem stärkeren Selbstwertgefühl zu verhelfen. Die Skate-Workshops zeigen, wie schnell und begeistert Kinder ohne Vorerfahrung im Skateboarden sich diesem Sport widmen. Der herausfordernde und zwanglose Charakter macht das Skateboarden zu einem sehr geeigneten Ansatz für Kinder und Jugendliche mit ADHS.
„Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e.V.“ und der RTL-Spendenmarathon
Seit 1996 engagiert sich RTL für Not leidende Kinder in Deutschland und der ganzen Welt. Sämtliche Kosten für Personal, Produktion und Verwaltung, die rund um die „Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e.V.“ und den dazugehörenden RTL-Spendenmarathon entstehen, trägt RTL Deutschland. So fließt jeder Cent der gesammelten Gelder ohne Abzug in ausgewählte Kinderhilfsprojekte. Dafür stehen die Stiftung RTL und der RTL-Spendenmarathon, die längste Charity-Sendung im deutschen TV. Jedes Jahr wird die Stiftung durch das Deutsche Zentralinstitut für Soziale Fragen (DZI) geprüft und trägt seit 2002 das begehrte DZI-Spendensiegel. In den vergangenen Jahren konnten mehr als 287 Millionen Euro gesammelt werden. Die „Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e.V.“ förderte damit hunderte Kinderhilfsprojekte. Hunderttausenden Not leidenden Kindern in Deutschland und aller Welt wurde so nachhaltig geholfen.
skate-aid-international e.V.
skate-aid international e.V. ist eine gemeinnützige Organisation, die Kinder und Jugendliche durch Skateboarding unterstützt. Der Verein nutzt den Sport als Mittel, um jungen Menschen in schwierigen Lebenssituationen Hoffnung und Perspektiven zu geben. Mit Projekten sowohl in Deutschland als auch international erreicht skate-aid Kinder in Krisengebieten und sozialen Brennpunkten. Dabei fördert skate-aid nicht nur körperliche Aktivität, sondern vermittelt auch wichtige Werte wie Selbstvertrauen, Eigenverantwortung und Solidarität. In Ländern wie Uganda, Afghanistan und Südafrika werden sichere Räume geschaffen, in denen sich Jugendliche entwickeln können. National bietet der Verein Projekte für benachteiligte Jugendliche an, insbesondere in sozialen Brennpunkten. Unterstützt wird skate-aid durch Spenden und Sponsoren, die diese wichtige Arbeit ermöglichen. So wirkt die Organisation weltweit und leistet einen wertvollen Beitrag zur Förderung junger Menschen.