Foto: RTL/Emanuel Wöhrl Stiftung

Dagmar Wöhrl wird von zahlreichen Kindern in einem Slum in Kenia umringt. Geduldig und ohne Berührungsängste drückt sie lächelnd die Kinder an sich, redet mit ihnen und hört aufmerksam zu. „Niemals würde ich die Kinder abweisen. Diese Kinder brauchen Wärme und unsere Aufmerksamkeit!“, so die „Die Höhle der Löwen“-Investorin, die dieses Mal als Projektpatin von „RTL – Wir helfen Kindern“ nach Juja, eine Autostunde von Nairobi entfernt, gereist ist. Seit mehr als 20 Jahren engagiert sich die 67-Jährige dort, um zu helfen. Doch noch nie war die Lage so ernst wie jetzt. „Die Not hier ist seit Jahren sehr groß, doch durch Corona hat sich die Situation noch einmal extremst verschärft“, erklärt Dagmar Wöhrl. „Täglich verlieren viele Kinder ihre Eltern und damit von heute auf morgen ihren Halt im Leben. Die Zahl der Corona-Waisen steigt ständig. Einige von ihnen werden notdürftig von ihren Großeltern betreut, andere stehen völlig alleine da. Es fehlt an allem – nicht nur die Geborgenheit einer Familie, auch fließend Wasser, Lebensmittel oder Geld für die Schule. Die Zustände hier sind kaum auszuhalten. Wir müssen jetzt dringend helfen, denn eine Verbesserung ist nicht in Sicht.“

Noch nicht einmal zwei Prozent der Bevölkerung in Kenia ist vollständig geimpft. Eine Katastrophe, denn in den Slums leben die Menschen beengt, das Virus kann ungehemmt wüten. Gemeinsam mit der Emanuel Wöhrl Stiftung will „RTL – Wir helfen Kindern“ mit den Spenden, die beim RTL-Spendenmarathon am 18. und 19. November 2021 zusammenkommen, den Corona-Waisen helfen. Unter anderem soll für rund 200 Kinder durch die Finanzierung von Kindergarten- und Schulgebühren, der Zugang zu Bildung ermöglicht und langfristig sichergestellt werden. Zudem sollen für die beiden Waisenhäuser „St. Mary´s Children Home“ und „St. Monica´s Children Home“ Solar- und Abwasseranlagen finanziert werden.

Auch beim RTL-Spendenmarathon wird Dagmar Wöhrl von ihrem Herzensprojekt berichten und die Zuschauer:innen aufrufen, zu helfen. „Gutes zu tun, gibt so viel zurück. Das ist der lohnenswerteste Job überhaupt, es gibt nichts Herzerfüllenderes. Meine Großmutter hat immer zu mir gesagt: ‚Mach etwas aus deinem Leben und schaffe etwas Sinnstiftendes - sonst lass‘ es bleiben‘. Das hat mich geprägt und ist mir in meinem Leben bis heute wichtig. Was ich hier tue, ist nur ein kleiner Tropfen auf einen heißen Stein. Die Kinder bräuchten so viel mehr von unserer Zeit und unserer Wärme. Es gibt hier wunderbare Schwestern, die bereit sind, diesen Kindern ein liebevolles Zuhause zu geben. Dafür brauchen wir die Unterstützung vieler Menschen“, so Dagmar Wöhrl eindringlich. „Denn schon mit wenig, kann man hier ganz viel erreichen. Die Corona-Waisen brauchen dringend Ihre Hilfe! Bitte helfen Sie mit. Es ist ganz einfach!“

Hintergrund

Seit 2007 begleitet Frau Dagmar Wöhrl in Juja/Kenia das von der Dominicaner Schwester Luise gegründete Emanuel-Center, welches damals das neue Zuhause für ehemalige Kindersoldaten, Findelkinder und Aidswaisen sowie sudanesische Flüchtlingsmädchen wurde.

Juja ist eine Stadt im Kiambu County in Kenia. Die Stadt liegt etwa 30 Kilometer nördlich von Nairobi zwischen den Städten Thika und Ruiru. Juja hat eine Einwohnerzahl von ca. 160.000 Einwohnern und verzeichnet ein rasantes Bevölkerungswachstum. 

12.03.2017 verstarb Schwester Luise im Alter von 80 Jahren. Viele Jahrzehnte hatte sich die Ordensschwester der Dominikanerinnen für Menschen in Afrika eingesetzt. Sie war eine bewundernswerte Frau und ein Vorbild für alle. 

Das Emanuel-Center ist mittlerweile ein Hilfszentrum und Mittelpunkt von zwei Kinderheimen mit derzeit 100 Waisen, deren Eltern z. B. an Covid-19 oder Aids verstorben sind. Es gibt eine Bäckerei, einen Kindergarten, eine Schule und ein Ausbildungszentrum. Einmal im Monat werden Nahrung und notwendige Hygieneartikel an Hilfsbedürftige verteilt.

Während der Regenzeit herrscht bei allen Kindern im St. Mary´s Children Home große Unruhe und Angst vor den Überschwemmungen, weil durch die defekte Abwasseranlage die Häuser immer wieder feucht und unbewohnbar werden. Die Installation eines Entwässerungssystems soll dies zukünftig verhindern.

Es mangelt an einer Mehrzweckhalle, damit alle Waisen aus beiden Kinderheimen zusammenkommen können, um an gemeinsamen Veranstaltungen teilnehmen zu können wie z. B.

  1. Workshops zu unterschiedlichsten Themen 
  2. Freizeitaktivitäten 
  3. Kinderpartys
  4. Nachhilfeunterricht
  5. Versammlungen und verschiedene Aktivitäten, auch mit Besucherinnen und Besuchern
     

Foto: RTL/Emanuel Wöhrl Stiftung

Emanuel Wöhrl Stiftung

Kurz vor seinem 13. Geburtstag stürzte im Jahr 2001 Dagmars geliebter Sohn, Emanuel Wöhrl, vom Dach und starb Minuten später in den Armen seiner Eltern. Der traurigste Moment in ihrem Leben wurde zur Geburtsstunde der Emanuel Wöhrl-Stiftung mit Sitz in Nürnberg. 
 
So wie sich Emanuel stets für seine Freunde und Klassenkameraden eingesetzt hat, so setzt sich die Emanuel Wöhrl-Stiftung für hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche im In- und Ausland ein und gibt ihnen eine Chance für eine bessere Zukunft. 
 
Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen zu fördern, liegt der Stiftung ebenso am Herzen, wie die Basis eines friedlichen Zusammenlebens unterschiedlicher gesellschaftlicher und nationaler Gruppen zu verbessern. 
 
Seit vielen Jahren engagiert sich die Emanuel Wöhrl-Stiftung in Entwicklungsländern und Kriegs- und Krisengebieten auf unterschiedlichste Weise. Es wurde auch eine Schule in Sri Lanka unterstützt, in Nepal Kinder mit Brillen versorgt, in einem weiteren Land eine Berufsschule mitfinanziert. In Deutschland hat die Stiftung gemeinsam mit Partnern Kultur- / Kreativprojekte gefördert oder mit Anschubfinanzierungen auch den Bau von Begegnungsstätten finanziert. 

Foto: RTL/Emanuel Wöhrl Stiftung