Pate Wolfgang Niedecken im Ostkongo

Flüchtlingslager bei Goma

Projektreise der Stiftung "RTL - Wir helfen Kindern" in die Demokratische Republik Kongo mit dem Projektpaten Wolfgang Niedecken.

Projektreise der Stiftung "RTL - Wir helfen Kindern" in die Demokratische Republik Kongo mit dem Projektpaten Wolfgang Niedecken.

"Wir dürfen die Kinder und Jugendlichen im Ostkongo nicht alleine lassen!"

Baraka war zehn Jahre alt, als Soldaten sie beim Holzholen im Wald brutal vergewaltigten. Seitdem ist das Mädchen traumatisiert und bricht beim Anblick einer Uniform in Tränen aus. Ihre schreckliche Geschichte erzählt sie Wolfgang Niedecken. Der Musiker und Künstler ist als Pate von „RTL – Wir helfen Kindern“ gemeinsam mit einem Kamerateam in den Ostkongo gereist.

Der BAP-Frontmann bereist das afrikanische Land, das sich seit Jahren durch Kämpfe zwischen verschiedenen Rebellengruppen gegen die Regierungstruppen im Ausnahmezustand befindet, regelmäßig seit vielen Jahren.

Beim Besuch eines Flüchtlingslagers in der Nähe Gomas kommt Wolfgang Niedecken auch mit den beiden 19-jährigen Volonte und Munihire ins Gespräch. Im Alter von 14 Jahren wurden die Jungen von Rebellen von ihren Familien getrennt, verschleppt und als Kindersoldaten missbraucht. Aus Angst wieder rekrutiert zu werden, wollen sie nicht zu ihren Familien zurückkehren. „Baraka, Volonte und Munihire sind keine Ausnahmen. 1,5 Millionen Menschen sind im Ostkongo auf der Flucht und müssen versuchen in diversen Lagern zu überleben. Fast jedes Kind hat unfassbar grausame Erlebnisse zu verarbeiten. Tausende wurden entführt, manipuliert und auf brutale Weise gefügig gemacht. Oft müssen sie ihren eigenen Familien Gewalt antun, damit eine Rückkehr nach Hause unmöglich wird. Viele Mädchen werden als Prostituierte von Landsleuten ausgebeutet“, erklärt Wolfgang Niedecken. „Baraka zum Beispiel ist nach ihrer Vergewaltigung schwerst traumatisiert. Sie braucht dringend psychologische Hilfe, damit sie überhaupt weiter leben kann. Je jünger die Mädchen sind, desto wütender werde ich. Ich kann diese Kinder und Jugendlichen nicht alleine lassen. Manchmal frage ich mich natürlich, ob es wirklich Sinn macht zu helfen. Dann fahre ich hierhin und muss nur einem dieser Kinder in die Augen schauen – dann weiß ich es wieder!“

Gemeinsam mit World Vision will Wolfgang Niedecken als Pate von „RTL – Wir helfen Kindern“ mit dem Ausbau seines in Nord-Uganda erfolgreich durchgeführten Projektes „Rebound“ den betroffenen Kindern und Jugendlichen im Ostkongo eine Chance auf einen Neuanfang geben. (Der Begriff Rebound stammt aus dem Basketball und bedeutet das Fangen des Balls nach einem missglückten Korbwurf und gibt dem Spieler einen zweiten Versuch, doch noch den „Korb“ zu machen). Mit den Spenden, die unter anderem beim RTL-Spendenmarathon 2014 zusammenkommen, sollen in den kommenden Jahren vielen Mädchen und Jungen unterstützt werden. Wolfgang Niedecken: „Hilfe zur Selbsthilfe! Mit dem Geld der RTL-Zuschauer werden wir versuchen den Kindern und Jugendlichen hier im Ostkongo eine zweite Chance zu geben. Sie sollen lesen, schreiben, rechnen und ein kleines Handwerk erlernen. Als Schreiner, Näherin oder Koch können sie überleben und sich eine eigene Existenz aufbauen!“

Jeder Besuch im Ostkongo hinterlässt bei Wolfgang Niedecken Spuren: „Auch wenn ich seit zehn Jahren in diese Region hier reise, gleicht kein Besuch dem anderen. Überall ist die Situation eine andere. Nach den Reisen kann ich oft nächtelang nicht schlafen und muss mit meiner Familie und Freunden über das Erlebte sprechen. Ich habe so viel Glück im Leben gehabt, habe vier wunderbare Kinder. Wenn ich Mädchen wie

Baraka treffe, dann denke ich auch an meine eigenen Kinder. Dann wünsche ich mir, wenn dies eine meiner Töchter wäre, dass sich auch jemand erbarmen würde, um zu helfen. Das ist mein Antrieb. Es ist ein sehr schwieriger Weg, und ich ergreife jede Chance, die sich mir bietet. Mein größter Wunsch wäre, dass im Ostkongo Frieden einkehrt. Da dies jedoch utopisch ist, muss man in der aktuellen Lage wenigstens versuchen möglichst viele Kinder zu beschützen.“ Wolfgang Niedeckens Appell an die RTL-Zuschauer: „Das ist ein ganz dickes Brett, das hier zu bohren ist – für Dünnbrettbohrer macht das keinen Sinn! Also helfen Sie mit. Wir dürfen die Flüchtlingskinder im Ostkongo nicht alleine lassen. Gemeinsam können wir viel erreichen.“

Beim RTL-Spendenmarathon wird Wolfgang Niedecken am 20. und 21. November 2014 sein Ostkongo-Projekt vorstellen und von seiner erneuten Reise zu den Flüchtlingskindern berichten.

Hintergrundinfos Ostkongo

In Zentralafrika, auf Höhe des Äquators, liegt das drittgrößte Land des Kontinents, die Demokratische Republik Kongo (DR Kongo, früher Zaire). Die Demokratische Republik Kongo ist reich an Rohstoffen, die Vorkommen von Kobalt, Diamanten, Gold, Öl und Coltan, welches für die Computerchip-Herstellung benötigt wird, sind beträchtlich. Dieser Reichtum ist Segen und Fluch zugleich. Konflikte um Bodenschätze beherrschen die Region seit Jahrhunderten. 

Die jahrzehntelange Ausbeutung und die jahrelangen Kriege haben die Demokratische Republik Kongo zu einem der ärmsten Länder der Welt gemacht. 90 Prozent der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze. In den Provinzen Nord- und Süd-Kivu kommt es regelmäßig zu Kämpfen zwischen verschiedenen Rebellengruppen und den kongolesischen Streitkräften – mit dramatischen Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung. Willkürliche Gewalt gegen Zivilisten, sexuelle Gewalt gegen Frauen und die Zwangsrekrutierung von Kindersoldaten sind die schrecklichen Waffen dieses schmutzigen Krieges.

World Vision und das Projekt „Rebound“

World Vision ist eine christliche Hilfsorganisation mit den Arbeitsschwerpunkten nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit, humanitäre Nothilfe und entwicklungspolitische Anwaltschaft. World Vision unterstützt Kinder, Familien und ihr Umfeld im Kampf gegen Armut und Ungerechtigkeit. Als Christen unterschiedlicher Konfessionen helfen die Mitarbeiter von World Vision weltweit Menschen in Not, unabhängig von ethnischer Herkunft, Religion und Nationalität.

Das Projekt „Rebound“ wurde 2009 zusammen mit Wolfgang Niedecken, dem Outdoor Unternehmen Jack Wolfskin und World Vision gegründet. Zuerst in Nord-Uganda, später auch im Ostkongo betreuen die World Vision Mitarbeiter in den errichteten Rebound-Centern ehemalige Kindersoldaten und Kinderprostituierte und versuchen ihnen mit einer Berufsausbildung und psychologischer Hilfe eine zweite Chance für die Zukunft zu geben.

Mehr Informationen finden Sie hier:

https://www.worldvision.de/spenden/rebound

„RTL – Wir helfen Kindern“: Mehr als 122 Millionen Euro in 18 Jahren

Seit 1996 engagiert sich RTL für Not leidende Kinder in Deutschland und der ganzen Welt. In zahlreichen Aktionen wird das ganze Jahr gesammelt. RTL zahlt dabei alle Verwaltungs-, Personal- und Produktionskosten. So wird jede Spende ohne einen Cent Abzug an die ausgewählten Kinderhilfsprojekte weitergeleitet. Dafür stehen „RTL - Wir helfen Kindern“ und der RTL-Spendenmarathon seit über 18 Jahren. Jedes Jahr wird die Stiftung durch das Deutsche Zentralinstitut für Soziale Fragen (DZI) geprüft und erhält Jahr für Jahr das begehrte DZI-Spendensiegel.

In den vergangenen Jahren konnten so mehr als 122 Millionen Euro gesammelt werden. „RTL – Wir helfen Kindern“ förderte damit weit mehr als hundert Kinderhilfsprojekte. Zehntausenden Kindern in Deutschland und aller Welt konnte so nachhaltig geholfen werden.

Spenden:

Sparkasse KölnBonn
Empfänger: Stiftung RTL
Konto: 15 12 15 1
BLZ: 370 501 98
IBAN: DE49370501980001512151
Swift/BIC: COLSDE33

Mehr Infos und Onlinespenden direkt hier!