Etwa 80% der ukrainischen Bevölkerung leidet Not. Offiziell wurden 90.000 Straßenkinder gezählt, tatsächlich sind es landesweit doppelt so viele. In Charkov - 400 Kilometer östlich von Kiew - schlafen sie in Abbruchhäusern, auf Bahnhöfen, in alten Abwasserkanälen und betteln um Brot und Geld zum Überleben. Der Großraum um Charkov (3,5 Mio. Einwohner) zählt zu den ärmsten Gebieten, dort leben ca. 1.500 Straßenkinder. Die Polizei schiebt sie in staatliche Waisenhäuser oder Spitäler ab und die Eltern verlieren oftmals die Erziehungsberechtigung. Inmitten einer Satellitenstadt am Stadtrand wurde vor vier Jahren ein vorübergehendes Zuhause für Straßenkinder geschaffen. Derzeit leben 40 Kinder von drei bis sechs Jahren in dem Heim und werden mit dem Nötigsten versorgt. Doch niemand kümmert sich um die Kleinsten, sie vegetieren in Gitterbetten, die in einem großen Saal dicht an dicht stehen, alle leiden an Hospitalismus. Das Gebäude ist zudem baufällig und soll abgerissen werden. Dieter Bohlen und die Stiftung RTL werden gemeinsam mit der Caritas vor Ort ein neues Heim errichten, in dem die Kinder in familienähnlichen Strukturen aufwachsen.