Lena Gercke setzt sich für Kinder in Delhi ein

Betreuungszentrum für Slum-Kinder

Lena Gercke: "Ein Leben auf der Müllkippe hat kein Kind auf der Welt verdient!"

Bengali Basti, ein Slum Delhis, direkt neben der größten Müllhalde der Millionenstadt. 40 Grad im Schatten, Millionen Fliegen schwirren um Augen und Nase, der Gestank ist unerträglich. Ein lärmender Laster fährt vor, wirbelt meterhoch Staub und Dreck auf und lädt Tonnen von Müll ab. Meist barfuß stürzen sich Parvati (12), Sunita (10) und Naghma (12) und zahlreiche andere Kinder auf den stinkenden Berg.

Topmodel Lena Gercke (27) ist Patin der Stiftung "RTL - Wir Helfen Kindern" und besucht eine der größten Mülldeponien Delhis (Indien). Rund 400 Menschen, darunter zahlreiche Kinder, sind gezwungen illegal auf der Mülldeponie zu arbeiten.

Topmodel Lena Gercke (27) ist Patin der Stiftung "RTL - Wir Helfen Kindern" und besucht eine der größten Mülldeponien Delhis (Indien). Rund 400 Menschen, darunter zahlreiche Kinder, sind gezwungen illegal auf der Mülldeponie zu arbeiten.

Eifrig beginnen sie mit bloßen Händen zwischen giftigen Dämpfen, Lebensmittelresten, Fäkalien und Tierkadavern nach Verwertbarem wie Holz, Plastik oder Metall zu suchen. Model und Kindernothilfe-Botschafterin Lena Gercke beobachtet fassungslos diese Szenen: "Mir fehlen die Worte. Ich habe einen Kloß im Hals und möchte am liebsten losweinen. Anzusehen, wie die Kinder hier für einen Euro pro Tag den Müll sortieren, ist fast nicht zu ertragen. Die Gefahr, dass sie sich schneiden und sich so Infektionen und Krankheiten holen, ist groß. Das ist das gefährlichste Leben, was ein Kind überhaupt führen kann."

Die 27-Jährige ist als Patin von 'RTL - Wir helfen Kindern' mit einem Kamerateam nach Bengali Basti gereist, um die müllsammelnden Kinder in ihrem Alltag zu begleiten. Parvati, Sunita und Naghma zeigen dem prominenten Besuch aus Deutschland ihre Welt: Wenn sie nicht auf der Mülldeponie arbeiten, hausen sie mit bis zu fünf Geschwistern ohne fließend Wasser, Strom oder einer Toilette in kleinen Hütten am Rande der Mülldeponie. "Kein Mensch auf der Welt sollte unter diesen Bedingungen leben müssen - vor allem kein Kind. Ich selbst bin gut behütet aufgewachsen, habe im Garten gespielt und bin zur Schule gegangen. Dieses Privileg haben die kleinen Mädels und Jungs hier nicht. Ich wünsche mir so sehr, dass wir etwas bewirken, dass wir diesen Kindern eine Zukunft geben können. Sie sollen ohne zu hungern und arbeiten zu müssen aufwachsen. Sie sollen zur Schule gehen und spielen dürfen. So ein Leben hat kein Kind auf dieser Welt verdient. Daran müssen wir etwas ändern."

Deshalb kämpft Lena Gercke als Patin von 'RTL - Wir helfen Kindern' jetzt dafür, dass die Kindernothilfe in Delhi schnellstmöglich ein Kinderzentrum für betroffene Mädchen bauen kann. Wie in dem bereits bestehenden Zentrum für Jungen werden dort müllsammelnde und von HIV/Aids betroffene Kinder umfassend und nachhaltig versorgt. "Rund 60 Mädchen können in dem Betreuungszentrum ganzheitlich betreut und gefördert werden. Sie werden medizinisch und therapeutisch versorgt, haben genug zu essen und können zur Schule gehen. Ihr Leben auf der Müllkippe wäre dann Vergangenheit und sie könnten einer besseren Zukunft entgegenblicken. Deshalb bitte ich: Helfen Sie und spenden Sie!"

Hintergrundinformationen zur Situation der Müllkinder Delhis

Delhi gehört mit einer Population von über 18 Millionen Menschen zu den am dichtesten besiedelten Städten in Indien und verzeichnet eine konstant steigende Anzahl von Zuwanderern mit geringer Schulbildung. Daraus resultiert eine ständige Vermehrung von Elendsvierteln innerhalb der Stadt. Aus Mangel an Arbeitsangeboten ist für viele Familien das Sortieren von Müll die einzige Möglichkeit zu überleben.

Schätzungsweise 843 Familien, davon 300 Kinder und Jugendliche, die in Slumvierteln rings um Delhis größte Müllkippe leben, müssen sich als Müllsammler verdingen und so zum Lebensunterhalt ihrer Familien beitragen. Sie haben keine Chance auf weiterführende Bildung, geschweige denn auf Arbeitsmöglichkeiten mit weniger gesundheitlichen Risiken und besserem Verdienst. Aufgrund ihres Status als Müllsammlerinnen haben die Mädchen nur die Möglichkeit, wiederum männliche Müllsammler zu ehelichen, mit dem Ergebnis, dass sie ihrem Slum niemals entkommen können.

Bau eines Betreuungszentrums

Gemeinsam mit der Kindernothilfe möchte 'RTL - Wir helfen Kindern' schnellstmöglich ein Betreuungszentrum für Mädchen unter anderem aus Bengali Basti bauen. Über 60 müllsammelnde Mädchen und Aidswaisen im Alter von sechs bis 14 Jahren würden dort eine umfangreiche Betreuung erhalten.

Diese Mädchen brauchen eine ganzheitliche Versorgung in einem kindgerechten Zentrum, in dem sie liebevolle Fürsorge, Bildung und gesundheitliche Versorgung erfahren. Das Zentrum bietet einen Schutzraum für die individuelle Entfaltung der Mädchen und Ausbildung ihrer sozialen Fähigkeiten und ihrer Lebenskompetenz. Die Mädchen werden unterstützt, formale und nicht-formale Bildungsangebote zu nutzen, um sich und ihre Familien einmal selbst versorgen zu können. Eine medizinische Versorgung inklusive antiretroviraler Therapie und regelmäßige Mahlzeiten runden das Betreuungsangebot des Zentrums ab. Die Mädchen können eine Schule ganz in der Nähe des neuen Zentrums besuchen, sie erhalten Lernmaterialien und können am Förderunterricht teilnehmen.

Das Zentrum soll eine kindgerechte Umgebung bieten, die Kinder sollen Familienangehörige regelmäßig treffen - für die Eltern gibt es Übernachtungsmöglichkeiten im neuen Zentrum - sowie an lokalen Festivitäten, Freizeitaktivitäten etc. teilhaben können. Bei Bedarf können die Mädchen jederzeit auf psychologische Beratungen und ein Therapieangebot zurückgreifen, was ihnen helfen soll, erlittene Traumata bzw. den Verlust ihrer Eltern zu überwinden. Die Eltern der müllsammelnden Mädchen unterstützen das Projekt, weil sie darauf hoffen, dass ihre Kinder durch das Zentrum später besser bezahlte und sichere Jobs bekommen und somit ihre Eltern auch besser unterstützen können.