Kampf gegen Kinderarmut in Polen

Lukas Podolski

"RTL - Wir helfen Kindern"-Projektpate 2011 Lukas Podolski

"RTL - Wir helfen Kindern"-Projektpate 2011 Lukas Podolski

Der Nationalspieler will 2012 ein RTL-Kinderhaus in Warschau eröffnen

In Polen leben mehr als ein Drittel aller Kinder unter 15 Jahren in Armut. Eine Untersuchung (UNDP, 1999) ergab, dass 60 Prozent der Kinder auf irgendeine Art mangelhaft ernährt sind. 10 Prozent leiden unter dauerhafter Unterernährung.

Kinder aus armen Familien sind in vieler Hinsicht benachteiligt und ausgegrenzt. Neben dem Mangel an materiellen Dingen fehlt es oft an Zuwendung, Erziehung und Bildung. Viele Kinder haben keine Bezugspersonen, die einer geregelten Arbeit nachgehen. Die Kinder haben geringe Bildungschancen: sie tun sich schwer, die Schule oder eine Ausbildung durchzuhalten, denn sie können sich im Unterricht nicht konzentrieren und brechen öfter die Schule ab. Sozial benachteiligte Kinder haben auch häufiger gesundheitliche Probleme – verursacht durch falsche und ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel.

Die finanzielle Armut und soziale Verwahrlosung der Eltern führen dazu, dass am Ende des Monats kein Geld mehr für Nahrungsmittel übrig ist und die Kinder ohne eine warme Mahlzeit durch den Tag kommen müssen. In ihrer Freizeit beschäftigen sich die Kinder hauptsächlich mit Fernsehen und Computerspielen oder sie vertreiben sich die Zeit auf der Straße. Sie leben meist in isolierten Wohnvierteln, in denen die Zahl der sozial Schwachen - Arbeitslose, Alleinerziehende - überdurchschnittlich hoch ist und sie unter sich bleiben. Sie haben weniger Schul- und Ausbildungsmöglichkeiten und keine ausreichende soziale Unterstützung, so dass ihre eigenen „Armutskarrieren“ und die soziale Ausgliederung und Isolation bereits vorprogrammiert sind.

Die fehlenden Bildungschancen führen dazu, dass wichtige Potenziale der Kinder und Jugendlichen verloren gehen. Ohne Unterstützung kann man mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass diese Kinder in Zukunft dem Vorbild ihrer Eltern folgen werden.

Hier soll das RTL-Kinderhaus entstehen

Der Bezirk Praga Polnoc in Warschau ist ein Gebiet mit hohem gesellschaftlichen Missstand, schwieriger finanzieller Situation und verbreiteten psychologischen Problemen bei Kindern und Erwachsenen. Die häufigsten Verhaltensprobleme der Kinder sind Lernschwierigkeiten, Erziehungsprobleme, niedrige Selbsteinschätzung, Missachtung gesellschaftlichen Normen und Grundsätze und Experimente mit Alkohol und Zigaretten. Kinder aus alkoholabhängigen Familien, mittellosen Familien, Familien mit Gewaltprobleme sind potentielle Schützlinge in Erziehungseinrichtungen, in denen sie jedoch keinerlei Unterstützung oder individuelle Förderung erfahren und dem Teufelskreis nicht entkommen können. Ziel ist es, langfristig eine Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche zu schaffen, der sie auf dem Weg zum Erwachsensein unterstützend begleiten soll. Den benachteiligten Kids soll eine Perspektive aufgezeigt werden und ihnen geholfen werden, trotz des schwierigen Umfeld einen Weg mit Schulabschluss in ein geordnetes und geregeltes Leben zu gehen.

Ein bereits bestehendes Gebäude in Praga soll als Anlaufstelle in dem sozialen Brennpunkt dienen, muss aber dringend renoviert, umgebaut und eingerichtet werden und. Täglich soll dort 40 bis 50 Jugendlichen nach der Schule eine warme Mahlzeit angeboten werden. Mit einem gezielten Konzept werden Pädagogen und Lehrer den Kindern bei ihren Hausaufgaben helfen und sie beim Lernen für Klausuren unterstützen.

Die Arbeit mit den Kindern zeigt die größte Wirkung, wenn parallel mit deren Eltern gearbeitet wird und so soll das Haus eine Anlaufstelle für die ganze Familie sein. Es wird einen Sportraum sowie mehrere Räume für verschiedene Arbeitsgruppen geben, die am Nachmittag von ausgebildeten Mitarbeitern angeboten werden. Kinder und Jugendliche, die schlechtere Chancen haben, sollen gezielt gefördert und ihnen eine nachhaltige Unterstützung gewährt werden, um sich Erfolge und das nötige Selbstbewusstsein zu erarbeiten.