Aliyah (10) und Ercan (13) gehören zu den 50 bis 80 Kids, die regelmäßig nach der Schule die ARCHE in Berlin-Reinickendorf besuchen. Die Anlaufstelle ist ein wichtiger Halt in ihrem Leben, eine Rettungsinsel im grauen Alltag. Dort bekommen sie eine warme Mahlzeit und werden durch Hausaufgabenhilfe und Spielangebote gefördert – all das, was sie zu Hause nicht bekommen. "Was viele Leute gar nicht wissen: es gibt in Berlin echt viele Kinder, die von zu Hause nichts zu essen bekommen.", erklärt Mario Barth bei seinem Besuch in der ARCHE. "Sie werden ohne Frühstück in die Schule geschickt und bekommen dann hier erst was zu essen. Ich wollte es selber nicht glauben, aber ich habe die Kinder hier selbst gefragt. Das kann nicht so weiter gehen, dagegen müssen wir was tun!"
Der Ansturm ist groß
Die bestehende Einrichtung musste aus den ursprünglichen Räumlichkeiten ausziehen und wurde an einem anderen Standort wieder eingerichtet. Das Erdgeschoß wurde zwar notdürftig renoviert aber das erste Obergeschoß und auch das Untergeschoß sind noch im Rohbau. Mit dem Geld, was beim RTL-Spendenmarathon 2012 am 22. und 23. November zusammenkommt, soll die dringend nötige Renovierung finanziert werden. Dann kann die Anlaufstelle als Mario-Barth- und RTL-Kinderhaus noch mehr Berliner Kindern die so notwendige Unterstützung in ihrem Alltag bieten.
Eine Chance auf ein besseres Leben
Das Leben von 40 Prozent aller Berliner Kinder ist von Hartz IV geprägt: Ein Alltag ohne regelmäßige Mahlzeiten, mit Bezugspersonen, die keiner geregelten Arbeit nachgehen. Sozial benachteiligte Kinder haben auch häufiger gesundheitliche Probleme – verursacht durch falsche und ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel. Beiträge für Sportvereine, Musikschulen und andere Freizeitaktivitäten wie Kino oder Theater sind für die Familien nicht bezahlbar. Die Folgen: Ausgrenzung, Frustration und nicht selten Resignation, die sich bis ins Erwachsenenalter ziehen. In kaum einem anderen westlichen Industrieland hängen Herkunft und Bildungserfolg so eng zusammen wie in Deutschland. Umso wichtiger ist es, dass diese Kinder Orte und Menschen haben, die sich herausfordern und ihre Neugierde wecken, die ihnen die eigenen Stärken bewusst machen und ihnen Selbstvertrauen geben.