Sexueller Missbrauch, sexuelle Gewalt, Vergewaltigung, sexuelle Nötigung, sexuelle Übergriffe – dies alles wird unter dem Begriff sexualisierte Gewalt verstanden. Sexualisierte Gewalt wird von Erwachsenen, aber auch von Jugendlichen ausgeübt. Über 75 Prozent der Täter und Täterinnen sind den Opfern vor der Tat bekannt und stammen aus dem sozialen Umfeld der Kinder. Nur rund 25 Prozent sind sogenannte Fremdtäter. Sexualisierte Gewalt geschieht unter Ausnutzung von Macht, Vertrauen und Abhängigkeit und ist verbunden mit dem Druck zu schweigen. Jede Tat ist anders, jedes Opfer erlebt sie mit dem eigenen individuellen und sozialen Hintergrund sowie der eigenen kulturellen und sexuellen Identität. Die Folgen der Gewalt sind verschieden. Über sexualisierte Gewalt zu reden ist schwer, aber es ist wichtig, um damit nicht allein zu bleiben.
Um den kindlichen Opfern des sexuellen Missbrauchs und ihren Vertrauenspersonen helfen zu können und um Kinder im Allgemeinen vor sexuellem Missbrauch zu schützen, bietet Dunkelziffer eine Vielzahl von Projekten an. Neben Beratung, Krisenintervention, Präventionsprojekten in Schulen und Kindergärten und intensiver Öffentlichkeitsarbeit zur Schärfung des Bewusstseins von Gesellschaft und Politik sind insbesondere die Therapien für die Betroffenen wichtig. Da Traumatisierungen im Kindesalter zu schweren psychischen Erkrankungen führen können, mitunter erst nach vielen Jahren, ist die frühzeitige psychotherapeutische Behandlung der Mädchen und Jungen wichtig. Im Vordergrund einer Behandlung von Kindern mit komplexen Traumatisierungen steht das Bemühen, eine sichere und vertrauensvolle Beziehung des jungen Opfers zu den Therapeuten herzustellen. Weil die seelische Not und das körperliche Leid missbrauchter Kinder ihr Leben nachhaltig beeinträchtigen kann, bietet Dunkelziffer im Großraum Hamburg bis zu 22 kostenfreie Kindertherapieplätze an. Die Therapie hilft den Kindern bei der Verarbeitung ihrer traumatischen Erlebnisse und soll ihnen wieder neuen Lebensmut geben. Mit den Spenden aus dem RTL-Spendenmarathon 2018 sollen eine zentrale Anlaufstelle in Hamburg sowie Personalkosten zur Fortführung der Arbeit finanziert werden.