Hilfe für Mädchen mit Gewalterfahrung

help alliance in Mexiko

Projekt der help alliance in Mexiko für Mädchen mit Gewalterfahrung

Projekt der help alliance in Mexiko für Mädchen mit Gewalterfahrung

Die Kriminalitätsrate in Mexiko ist sehr hoch. Gewaltdelikte als Folge der hohen Allgemeinkriminalität, aber auch im Zusammenhang mit der organisierten Kriminalität finden zunehmend an zentralen Orten am helllichten Tag statt. Zu den Gewaltdelikten zählen insbesondere Tötungsdelikte, Raubüberfälle, sexuelle Gewalt gegen Frauen, wie häusliche Gewalt oder sexuelle Übergriffe, Entführungen, Drogenhandel, illegale Auswanderung in die USA und Korruption.

In der Vergangenheit haben immer wieder Schlagzeilen über plötzlich verschwundene Mädchen und Frauen in Mittelamerika, besonders in Mexiko, für Furore gesorgt. Oft hat sich herausgestellt, dass die Mädchen nicht nur verschwunden waren, sondern entführt, vergewaltigt, getötet und einfach weggeworfen wurden. In den Jahren von 2006 bis 2014 waren acht von zehn vermissten Kindern in Mexiko Mädchen und junge Frauen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren. Und die Anzahl an vermissten Kindern und Jugendlichen hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Die Gründe: u.a. ein Anstieg der Gewalt, große Migrationsströme, Drogen und Prostitution. Die Mädchen und jungen Frauen sind oft mangel- und/oder unterernährt, haben die Schule frühzeitig abgebrochen und müssen durch verschiedene Formen von bezahlter oder auch unbezahlter Kinderarbeit ums Überleben kämpfen. Viele von ihnen stammen aus zerrütteten Familien und ärmsten Verhältnissen. Die Mädchen sind auf der Suche nach einem besseren Leben von zu Hause weggelaufen. Die Migration innerhalb des Landes und auch international birgt große Gefahren für sie. Oft werden sie zur Prostitution gezwungen oder fallen Menschenhändlern in die Hände. Die Mädchen und jungen Frauen brauchen intensive und integrale Begleitung und Therapie für ihre soziale, menschliche, emotionale und psychische Entwicklung.

Die Situation der Mädchen und jungen Frauen in Mexiko soll nachhaltig geändert und ihnen damit eine neue Perspektive im Leben ermöglicht werden. Ziel ist es, den Mädchen, die viel riskiert und Schlimmes erlebt haben, ein Leben in Würde zu ermöglichen. Dieser Herausforderung nimmt sich das Projekt an: Es beinhaltet den Ausbau eines Bauernhofs (span. Granja) in ein Kompetenzzentrum für die Unterbringung. Hier sollen ganzjährig ganz besonders schwierige Fällen von ausgebeuteten und misshandelten Mädchen und jungen Frauen im Alter von acht bis 17 Jahren untergebracht und umfassend betreut werden. Mit der neuen Einrichtung schafft das Projekt einen geschützten Ort und damit die Bedingungen, die diese jungen Menschen brauchen, um eine neue Richtung in ihrem Leben einschlagen zu können. Ausgebeutete und misshandelte Mädchen aus ärmsten Verhältnissen erhalten Rehabilitation für eine würdige und ganzheitliche physische und psychische Entwicklung. Die in ein Therapiezentrum umgebaute Granja ermöglicht eine spezielle Therapie kombiniert mit landwirtschaftlicher Ausbildung und Tätigkeit.

Das Projekt ist bereits gut angelaufen und die ersten fünf von 25 möglichen Mädchen sind eingezogen. Pädagogisches und psychologisches Personal ist angestellt, Kleintiere wurden gekauft und ein Teil der Landfläche ist bereits mit Gemüse und Früchten bebaut. Die Dorfgemeinschaft im Projektumfeld ist gut ins Projekt einbezogen, die Zusammenarbeit mit den Behörden (Kinderschutzbehörde, Amtsstellen) ist gut angelaufen. Diese Zusammenarbeit ist sehr wichtig, da nur Mädchen nach sorgfältiger Abklärung durch die Behörden ins Projekt aufgenommen werden können.

Die Nachfrage nach solchen geschützten Plätzen ist in Mexiko sehr groß, vergleichbare Angebote für diese Zielgruppe von schulpflichtigen Mädchen gibt es sonst nicht.

Mit den Spenden aus dem RTL-Spendenmarathon 2018 soll das Angebot ausgeweitet werden. 50 zusätzliche Plätze mit einem Tagesangebot (ohne Internatsunterbringung) sollen geschaffen werden. Dieses Angebot ist für Mädchen aus der Umgebung gedacht, die in Risikosituationen wie ein gewalttätiges Umfeld, zerbrochene Familien oder Prostitutionsgefahr, leben. Das erhöht zusätzlich die lokale Akzeptanz. Diese Mädchen werden, wie die 20 internen Mädchen, morgens in die staatliche Schule gehen und erhalten am Nachmittag ein strukturiertes Angebot mit Stützunterricht, Hausaufgabenhilfe, therapeutischen Angeboten sowie Berufsbildung im Bereich Landwirtschaft und Kleintierzucht. Außerdem soll die Infrastruktur mit einem Neubau für zusätzliche Schulungsräume, Büros für das Projektpersonal medizinische Besprechungs- und Behandlungsräume inklusive einer kleinen Apotheke, zusätzlichen Toiletten und einen Mehrzweckraum weiter ausgebaut werden. Schließlich sollen auch die Angebote im Bereich des Umweltschutzes ausgebaut werden. Hier geht es unter anderem um Wiederaufforstungsmaßnahmen und die ökologische Nachhaltigkeit des Projektes.

Über help alliance

Die help alliance ist die Hilfsorganisation der Lufthansa Group und ihrer Mitarbeiter. Sie ist die zentrale Säule des gesellschaftlichen Engagements des Konzerns, der als international agierendes Unternehmen und Teil der deutschen und internationalen Gemeinschaft über seiner eigentlichen Geschäftstätigkeit hinaus Verantwortung für aktuelle soziale Herausforderungen übernimmt.

1999 von 13 Lufthanseaten gegründet bündelt die gemeinnützige GmbH aktuell rund 30 Projekte weltweit unter ihrem Dach, die vor allem jungen Menschen Zugang zu Bildung verschaffen und sie befähigen sollen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Neben dem Schwerpunkt Bildung fördern wir unternehmerischer Ansätze (Entrepreneurship). In den vergangenen Jahren wurden rund 140 Projekte unterstützt. Sämtliche Projektinhalte orientieren sich an den strengen Standards der UN-Kinderrechtskonventionen und den nachhaltigen Zielen der UN für 2030.

www.helpalliance.org