Tausende armer Familien in Kambodscha wurden seit Beginn der 90er- Jahre von dem Ort Poipet an der Grenze zu Thailand angezogen. In der heruntergekommenen Stadt aus Hütten, Bordellen und Casinos suchen sie eine Chance, als Tagelöhner oder kleine Händler zu überleben. In der von Armut und Chaos geprägten Stadt ist der Handel mit Kindern und Frauen alltäglich: Jahr für Jahr werden Hunderte von Mädchen und Jungen als Prostituierte, Arbeitskräfte oder Bettler nach Thailand verkauft. Manche von ihnen sind gerade 12 Jahre alt, wenn sie wie ein Stück Ware Richtung Bangkok transportiert werden. Für viele Kinder gibt es kaum ein Entrinnen aus dem Kreislauf der Ausbeutung, denn ihre Eltern sind auf die Einkünfte angewiesen. Entdeckt die Polizei die Kinder, werden sie verhaftet, zurück nach Poipet abgeschoben und oft gleich wieder verkauft. Wenn sie nach vielen Jahren des sklavenähnlichen Daseins nach Kambodscha zurückkehren, sind viele von ihnen krank, ihr Leben ist zerstört. Eine Chance, in der alten Heimat das Überleben zu sichern, besteht kaum, denn die Kinder haben keine Schulbildung und keine Möglichkeit, einen Beruf zu erlernen.
UNICEF hat ein Programm gestartet, um die Kinder zu betreuen und ihnen ein neues Leben zu ermöglichen, gleichzeitig sollen weitere Kinder vor der Prostitution geschützt werden. Mit den Spenden wird ein Ausbildungszentrum aufgebaut, in dem die Kinder einen Beruf erlernen können und so dem Teufelskreis entfliehen können.