In Ländern wie Kenia, Tansania, Uganda und Äthiopien ist fast die Hälfte der Bevölkerung unter 15 Jahre alt und die Mehrheit dieser Jugendlichen ist sexuell aktiv. Jugendliche erfahren in den stark von Traditionen geprägten Ländern kaum etwas über Sexualität, Schwangerschaft und Geburt. Sexualität ist dort immer noch ein Tabuthema. Mädchen werden früh verheiratet um früh Kinder zu gebären. Die Heranwachsenden haben kaum Zugang zu jugendgerechten Beratungs- und Gesundheitsdiensten. Hinzu kommt die finanzielle Notsituation und Perspektivlosigkeit, in der sich viele Jugendliche und insbesondere Mädchen befinden. Viele müssen die Schule viel zu früh verlassen, weil sie schwanger sind oder weil sie Geld für sich und ihre Familien verdienen müssen. Oftmals sind sie gezwungen, einen schlecht bezahlten Job anzunehmen oder auf der Straße als Obstverkäuferinnen, Schuhputzerinnen oder Botinnen zu arbeiten. Und das Leben auf der Straße ist gefährlich; die Mädchen setzen sich der großen Gefahr aus, körperlich missbraucht zu werden und sich dadurch mit dem tödlichen Virus anzustecken.
Bildung und Aufklärung zur Verbesserung der Lebenssituation
Nur wenn die Jugendlichen Zugang zu Bildung erhalten, haben sie eine reelle Chance auf einen gut bezahlten und auch sicheren Job. Dies verbessert ihre individuelle Lebenssituation und eröffnet besonders Mädchen eine völlig neue Lebensperspektive: sie müssen und wollen nicht mehr so viele Kinder bekommen. Somit tragen aufgeklärte Jugendliche maßgeblich zur Verlangsamung des Bevölkerungswachstums bei, einem der Hauptgründe für die große Armut in Kenia, Tansania, Uganda und Äthiopien. Im Rahmen der Aufklärungsinitiative "Youth-to-Youth" erhalten Jugendliche in Ostafrika Sexualaufklärung, Gesundheitsberatung und Lebenshilfe. Ziel ist es, die Situation der Jugendlichen nachhaltig zu verbessern. Dafür ist es wichtig, dass sie eine Zukunftsperspektive für sich entwickeln und diese auch eigenständig umsetzen können.
"RTL – Wir helfen Kindern" will mit den Spenden, die beim RTL-Spendenmarathon 2011 zusammenkommen, vier regionale Jugendzentren und 40 Jugendclubs in Kenia, Tansania, Uganda und Äthiopien aufbauen. So können mehr als 100.000 Jugendliche aufgeklärt und betreut werden. Die Jugendzentren sollen zentrale Anlaufstellen für alle Jugendlichen in der Region sein. Sie werden mit jugendfreundlichen Aufklärungsmaterialien, Computern mit Internetzugang und Spielen sowie mit Musik-, Tanz- und Theaterutensilien für Aufklärungskampagnen ausgestattet. Die in den Jugendzentren angebotenen Freizeitaktivitäten wie z.B. Fußball und andere Sportaktivitäten oder Brettspiele helfen darüber hinaus, die Anziehungskraft der Zentren als Treffpunkt für Jugendliche zu erhöhen. Jedes Jugendzentrum soll in der Durchführung von Einkommen schaffenden Maßnahmen unterstützt werden, die einen Beitrag zur Nachhaltigkeit der Initiative leisten. Bei speziellen Schulungen und der anschließenden Umsetzung des Gelernten erhalten die Jugendlichen wichtige Kenntnisse und Fähigkeiten, um eigenständig ein Kleingewerbe aufzubauen. So können sie ihre eigene sozioökonomische Lage verbessern.
Mit den RTL-Spenden sollen zudem Aufklärungsmaterialien hergestellt werden, die dann bei Aufklärungsveranstaltungen an die Jugendlichen verteilt werden. Um besonders Jugendliche in den ländlichen und abgelegenen Regionen mit Aufklärung und lebenswichtigen Botschaften zu erreichen, sollen eine Vielzahl von Aufklärungsmaßnahmen mit dem Einsatz der zwei Jugendmobile ("Youth Trucks") in Uganda und Tansania durchgeführt werden. Die Jugendmobile sind mit Videorekorder, Beamer und Leinwand ausgestattet, damit die Jugendlichen nicht nur aufgeklärt, sondern auch motiviert werden offen über Sexualität, HIV, AIDS und andere "Tabuthemen" zu sprech