Bildungszentrum für Township-Kinder

Pate Oliver Kahn

"Wir müssen den jungen Menschen dort die Chance geben, sich zu verwirklichen. Der Slum darf für sie keine Endstation sein."

Judiths Mutter würde ihre Tochter am liebsten gar nicht mehr draußen spielen lassen. Die fröhliche Neunjährige, die beim Lachen Grübchen in beiden Wangen hat, weiß auch genau, warum: „Diepsloot ist sehr gefährlich. Es können eine Menge Dinge passieren: Sie können uns umbringen, entführen oder andere schreckliche Dinge tun.“ Die Township zwischen Johannesburg und Pretoria ist geprägt von extremer Gewalt, Armut, mangelnder Bildung, Kriminalität und Verwahrlosung. 'RTL – Wir helfen Kindern'-Pate Oliver Kahn hat Judith und ihre Familie in Diepsloot getroffen: „Erst vor kurzem sind hier zwei Kinder umgebracht worden“, zeigt sich der dreifache Welttorhüter erschüttert. „Es ist furchtbar, wenn man sich Sorgen machen muss, dass sein Kind ermordet wird, weil es alleine durch die Nachbarschaft läuft. Die Eltern müssen in ständiger Angst leben.“

Oliver Kahn mit einer südafrikanischen Familie.

Oliver Kahn mit einer südafrikanischen Familie.

Gemeinsam mit 'RTL – Wir helfen Kindern' will die Oliver Kahn Stiftung mit ihrem Kooperationspartner AMANDLA EduFootball e.V. deswegen ein sogenanntes 'Safe-Hub' bauen, einen physisch wie emotional sicheren Raum, in dem junge Menschen von starken Vorbildern Inspiration und Unterstützung erfahren. Zudem werden sie in den Bereichen Gesundheit, Sicherheit, Bildung und Jobperspektiven geschult. Durch regelmäßige und ganzheitliche Bildungsaktivitäten soll so ein Ort zum Lernen und Wachsen entstehen. Dort werden Mädchen und Jungen ermutigt, ihre eigene Unabhängigkeit und Individualität zu entdecken. Dafür ist der Bau eines 500 Quadratmeter umfassenden Bildungszentrums sowie eines Kunstrasen-Fußballfelds geplant. Hier sollen 1.500 Mädchen und Jungen im Alter von 3 -18 Jahren durch verschiedene Sport-, Bildungs- und Freizeitaktivitäten optimal gefördert werden. Auch der Zugang zu medizinischer Grundversorgung soll hier gewährleistet sein.

Oliver Kahn: „Mit dem Projekt wollen wir den generationsübergreifenden Armutskreislauf endlich durchbrechen. Das Fundament dafür ist die Schaffung einer positiven Umgebung für junge Menschen durch ein sicheres Bildungszentrum, den 'Safe-Hub'. Bitte helfen Sie uns dabei. Bitte spenden Sie!“ Beim RTL-Spendenmarathon am 20. November 2014 wird Oliver Kahn persönlich bei Wolfram Kons im Studio ab 18.00 Uhr das Projekt vorstellen.

Die Situation der Kinder in Diepsloot

Die Probleme, die das Leben junger Menschen in extremer Armut und städtischen Slums bestimmen, gelten als eine der größten globalen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft. Dazu gehören der Anstieg der massiven sozialen Ungleichheit innerhalb der Städte, mangelnde Zugangsmöglichkeiten zum Arbeitsmarkt und zu Bildung sowie eine ansteigende Jugend- und Bandenkriminalität. Die prekäre Situation innerhalb von Diepsloot führt besonders bei Kindern und Jugendlichen zu schwerwiegenden Konsequenzen und Traumata.

72 Prozent der insgesamt gut 150.000 Einwohner leben hier unterhalb der Armutsgrenze. Das Durchschnittseinkommen beträgt lediglich 1.400 Euro pro Jahr, die Siedlungsdichte ist bei ca. 13.000 Einwohnern pro Quadratkilometer extrem hoch und die Arbeitslosenquote liegt bei nahezu 60 Prozent. Die Versorgung mit Wasser, Elektrizität und sanitären Anlagen ist mangelhaft, die medizinische Versorgung schlecht und die gesundheitliche Aufklärung unzureichend. Für die gesamte Gemeinde gibt es nur vier Grundschulen, Sekundarschulen existieren nicht, die Lehrer sind schlecht ausgebildet, es gibt keinerlei Nachmittagsangebote für Kinder und Jugendliche.

Die Oliver Kahn Stiftung

Die Oliver Kahn Stiftung unterstützt den weltweiten Aufbau von Bildungszentren, um dort sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche mit der Kraft des Fußballs zu motivieren und zu fördern. Jedes Zentrum gilt als sicherer Ort und verfügt über einen Fußballplatz sowie eine Bildungseinrichtung und bekommt ein Coaching-Programm sowie Coaches zur Verfügung gestellt, mit deren Unterstützung die jungen Menschen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gefördert werden. Das Coaching-Programm greift den humanistischen Grundgedanken einer ganzheitlichen Bildung und Erziehung auf und basiert auf dem Wertekodex und dem Lebensweg Oliver Kahns. Einheitliche Qualitätsstandards, eine gemeinsame Philosophie, kontinuierliches Training der jungen Menschen, Monitoring der Coaching-Programm-Umsetzung und Evaluation der Fortschritte gewährleisten die Qualitätssicherung der Bildungszentren und sind die Voraussetzung, um sozial benachteiligte junge Menschen nachhaltig stark zu machen.